STATEMENT - BERLIN, 27.03.2024 Geheimpreise machen die Versorgung teurer, aber nicht besser

GKV-Spitzenverband

Portrait von Frau Stefanie Stoff-Ahnis, Mitglied des Vorstandes des GKV-Spitzenverbandes

Stefanie Stoff-Ahnis

Zum heute im Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzentwurf für das Medizinforschungsgesetz (MFG) erklärt Stefanie Stoff-Ahnis, Vorständin des GKV-Spitzenverbandes:

„Wir kritisieren deutlich, dass es in Zukunft geheime und intransparente Erstattungsbeträge bei Arzneimitteln geben soll. Geheimpreise eröffnen den Pharmaunternehmen Spielräume für eine intransparente Preisgestaltung und werden die Kosten nach oben treiben. Dabei reden wir nicht von Millionen, sondern von vielen Milliarden Euro jedes Jahr an Mehrkosten für die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler ohne Mehrwert für die Versorgung.

Geheimpreise hebeln das Gebot der Wirtschaftlichkeit aus. Wenn den Ärztinnen und Ärzten Preistransparenz genommen wird, dann können sie bei der Verordnung von Medikamenten nicht mehr wirtschaftlich vorgehen. Der Preis eines Arzneimittels spielt dann keine Rolle mehr, weil die Ärztin oder der Arzt den Preis nicht mehr kennt. Die Folge wäre unweigerlich ein deutlicher Anstieg der Arzneimittelausgaben. Geheimpreise machen die Versorgung der Patientinnen und Patienten teurer, aber an keiner einzigen Stelle besser.

Geheimpreise bringen das bewährte System der Preisbildung bei Arzneimitteln aus der Balance und sorgen dazu durch aufwändige Auskunftsverfahren und zusätzliche Abrechnungsverfahren für einen enormen Aufwuchs an Bürokratie. Die Zeche zahlen die gesetzlich Versicherten und die Arbeitgebenden, wenn daraufhin die Zusatzbeiträge angehoben werden müssen. Wir appellieren an den Deutschen Bundestag, diesen Plan, der einzig der Gewinnsteigerung der Pharmaindustrie dient, zu stoppen.“

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